LT Restauration Alkoven

Schadensbericht des Alkovens

Vom Vorbesitzer war mir bekannt, dass beide Fenster kurzfristig undicht waren und beide neu abgedichtet worden sind. Nach dem ich das Fahrzeug bei mir auf dem Hof abgestellt hatte und nach 4 Tagen Regen war die Bescherung dann da. Die linke Seitenwand war nass.

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Sollte Feuchtigkeit im Alkoven da sein, empfiehlt es sich immer den Boden des Alkovens auszubauen. Das Wasser sammelt sich im unteren Aufbau in verschiedenen Wannen. Nachdem ich vorsichtig die Folie an der linken Seite abgemacht hatte kam mir auch schon gammeliges Holz entgegen. Beim runtersteigen aus dem Alkoven hielt ich mich an der Stinseite des Alkovens fest. Dabei rutschte ich aus und hörte ein Knackgeräusch an der Alkovenfront. Nach dem ich mit der Hand etwas nachbohrte, fiel mir das vergammelte Holz der Vorderfront regelrecht entgegen.

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Mein erster Verdacht war, dass das Seitenfenster undicht war. Nach Abziehen der Tapete war aber schnell klar, dass wieder die vorderen Fenster als Verursacher im Raum standen. Der komplette Holzaufbau meines Alkoven an Stirn und linker Seitenwand war also betroffen und ich stellte mich schon mal auf das Schlimmste ein. Einen kompletten Neuaufbau der Alkovenfront .

Eröffnung des Alkovens:

Wie schon beschrieben ist der Karmann von innen nach aussen aufgebaut worden, das bedeutet das man von aussen anfangen muss, wenn man Innen ein Problem hat . Zuerst musste also die Plastikabdeckung runter. Die zwei Seitenteile (auch Hörnchen genannt) waren schnell demontiert. Sie sind oben von oben, die Vorderen seitlich und die Unteren von unten geschraubt – klingt komisch ist aber so . Am Ende der Leiste kommt ein Eckstück mit den Karman- Insignien – unter dieser Abdeckung befindet sich auch noch ein Schraube. Wenn alle Schrauben entfernt sind, kann man die Leisten abziehen, darunter kamen bei mir Unmassen von Dekalit zum Vorschein. Wer die Leisten wiederverwenden will, muss extrem vorsichtig an den Leisten ziehen, da die UV Strahlung das Nötige getan hat um die Leisten brüchig zu machen. Beim Wiedermontieren der Leisten am Besten von Hand schrauben- mit einem Akkuschrauber bricht die Schraube sonst sehr leicht durchs brüchige Plastik.

Bei mir kommen die Seitenleisten nicht mehr zum Einsatz, zum einen weil sie schon vorher mehrmals verbrochen waren und zum anderen weil ich sie wirklich hässlich finde.

Die mittlere große Abdeckplatte ist mit zwei Kederschienen rechts und links mit den Hörnchen verbunden. Diese kann man nach unten rausziehen. So ist die Platte seitlich frei. Sie wird jetzt nur noch oben und unten und an den zwei Fenstern gehalten. Die obere und untere Kederschienen sind genietet und zwar unterhalb der Abdeckung. So dass zum Lösen der Kederschiene von innen die Niete abgezwickt oder rausgebohrt werden muss. Das geht aber nur bei der vorderen, da die oberen Nieten in der Dachaluhaut stecken und erst nach Abbau der Plastikabdeckung zugänglich sind. Ein raushebeln der Abdeckplatte ist mir nicht gelungen, weil auch darunter viel Dekalit das Ganze zusammenhält. Die untere Schiene zu lösen ist also der machbarste Ansatz. Als nächstes werden die Fenster von innen losgeschraubt und vorsichtig rausgedrückt. Dabei unbedingt darauf achten, dass draussen einer die Dehnung der Abdeckhaube überwacht und ggf. das Dekalit zwischen Fenster und Abdeckhaube mit einem Cuttermesser immer wieder löst – (Der Schxxx zieht Fäden ohne Ende und muss immer wieder geschnitten werden) Die Abdeckhaube ist nämlich ähnlich brüchig wie die Seitenteile.

Mit viel Glück lässt sich dann die Abdeckhaube retten – (laut meines Wissens kostet die neu lächerliche 700€ - ein Preis der sicherlich gerechtfertigt ist für eine Kunsstoffplatte im reißerischen Pissgelbdesign )

Sind die Abdeckungen weg und der Blick frei auf die Rahmen der Fenster kann man den Schaden erst richtig beurteilen

Der Albtraum beginnt

In meinem Fall sind rechts und links die Seitenhölzer im Übergang total verfault und rechst einfach nicht mehr existent. Witziger Weise sorgt die Plastikabdeckung dafür, dass das komplette Wasser nicht mehr über die Fläche des Daches abläuft, sondern gebündelt als Bach genau über diese Aussenkanten der Fenster läuft – Ein Schelm der dem Konstrukteur böse Absicht unterstellt

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Nun gilt es also, die vordere Aussenhaut zu lüften um den Schaden weiter begutachten zu können.

Zuerst muss die Verbindung zwischen Dachhaut und Alkovenunterbau gelöst werden. Die zugehörige Kederschiene aus Alu ist schnell gelöst.

Dann löst man die Aluhaut die durch Dekalit gehalten vorsichtig ab und freut sich über sein erstes Erfolgserlebnis – ja Pustekuchen – an manchen Stellen lässt sich die Aluhaut lösen an andern nicht. *Kurz die christliche Erziehung vergessen und laut fluchend vor dem Auto stehend.* Denk nach Mann!! Ich fange an an den festen Stellen im Dekalit zu popeln und finde - - - Tackerklammern!!!

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Auf Grund des Rostansatzes gehe ich mal davon aus, dass sie nicht aus Edelstahl sind – da war doch was mit edleren und unedleren Metallen – Kriechströmen und Alufrass!!! Vielen Dank Karmann! Nach entfernen der Klammern geht aber die Aluhaut jetzt wirklich auf und ich kann von draussen nach innen schauen. *freu*

Als nächstes müssen nun die Winkelschienen die Seitenwand und Dachhaut verbinden gelöst werden. In der Mitte der Schiene ist ein Gummidichtung die in die Schiene eingezogen ist. Diese ist am Ende des Winkelprofils rechts und links neben der Fahrerkabine mit einer Schraube fixiert – Schraube raus – und schon kann man die Gummidichtung heraus ziehen. Darunter kommen dann die Schrauben zum Vorschein. Diese alle lösen – in meinem Fall mache ich das unten bis zum Eck der Fahrerkabine und oben bis ca. 1m nach dem Alkovenaufbau. Dann kann man die Schiene lösen und die darunter befindliche Dichtung zur Seite schieben.

Nun kann man die Dachhaut anheben und sich die Sache in Ruhe anschauen.

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In meinem Fall gab es nun erst rechte einen Schock. Die Seitenwände meines Aufbaus waren auch verfault. Es reicht also nicht vorne die paar Bretter zu ersetzen sondern die Seitenwände müssen auch erneuert werden.

Da war es nun – SCHEITERN –

Dank dem Forum mal flugs bei K&S in Rheine angerufen – den Schaden berichtet und mal ein Angebot eingeholt – ca. 2500€ initial und mit Luft nach oben - Aua – das sass. Dafür muss ein armer Rettungssanitäter lang arbeiten. Aber worüber ich am meisten entsetzt war, war ein kleiner Nebensatz: „Da schneiden wir die Seitenwände des Alkovens ab und machen eine neues Alublech dran. Da ist sicher schon Alufraß“

Niemand schneidet ungestraft an der Aluhaut meines Wohnmobils rum – wo ein Schnitt ist kann früher oder später ja auch wieder Wasser rein! Und neeeeee da ist noch kein Alufraß ich habe das ganze Blech untersucht! Warum die vollkommen zurecht das Blech abschneiden wollen, dazu später mehr.

Auf jeden Fall kann ich zu diesem Zeitpunkt sagen: K&S haben mich durch ein kurzes Telefongespräch überzeugt, dass die echt Ahnung haben. Aber erstens sind 500km eine Strecke gleich 1000 insgesamt und 2500€ für mich zur Zeit nicht drin.

Also erst mal zwei Tage verzweifelt gewesen und schlaflos gegrübelt. Dann habe ich mich entschieden, das Wagnis einzugehen und den Innenausbau selber zu übernehmen und nur das Abdichten in Profihand zu geben.

Abbau des Alkovens

Zuerst habe ich die Aluhaut mit einem Brett angehoben. Die vorderen Querbretter sind rechts und links in den Seitenwangen geschraubt. Allerdings mit normalen Schrauben. Diese sind natürlich so verrostet, dass sich nicht mehr lösen lassen, aber da das Holz ja nun nicht wirklich noch fest war bleiben die Schrauben halt stecken und die Bretter werden entfernt.

Abbau des Seitenteils des Alkovens

Zuerst muss die Aluhaut vom Holz entfernt werden. Diese ist natürlich verklebt und genau an diesen Zeitpunkt wird mir klar, warum K&S die Aluhaut wegschneiden will. Das lösen des Alubleches nimmt allein 2,5 Stunden in Anspruch. Mit Stechbeutel und Spachteln trenne ich das Blech von Holz, wobei ein guter Teil des Holzes am Alublech hängen bleibt. Dieses muss ich dann wohl oder über abschleifen. Man sieht sehr schön das Unschöne: Nämlich wie das Wasser über die ganze Seitenwand gewandert ist. Der ganze untere Teil war so morsch, dass man ohne Anstrengung einen Schraubendreher durchstecken konnte.

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Jetzt komme ich an das Konstrukt Seitenwand heran. Diese ist unten geschraubt und oben im Dach nicht nur an den Querhölzern geschraubt sondern auch noch getackert (Fluch).

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Danach suche ich mir eine Stelle, an der vorm Ausschnitt Holz aufhört und an der stehenden Wand Styropor beginnt um nachher beim Einpassen etwas Toleranz zu haben und Schneide mit der Stichsäge von innen nach aussen das Seitenteil ab.

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An diesem Bild sieht man sehr schön wie weit das Wasser gewandert ist und das Holz geschädigt hat.

Die Rundung der Seitenwand ist nur mit Holzbrettern zusammengestückelt worden, aus meiner Sicht ist damit die Stelle die am meisten tragen muss die Schwächste – das werde ich sicher nicht mehr so aufbauen.

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Aufbau einer neuen Seitenwand

Grundsätzlich habe ich überlegt die Wand so aufzubauen, dass ich entgegen der gängigen Aufbaumethode später wieder von innen an die Seitenwand herankomme, sollte es noch mal feucht werden. Also wurde die Wand von Außen nach innen aufgebaut.

Welches Holz?

Diese Frage hat mich einige Zeit beschäftig, ich wusste erst mal nur, was ich nicht wollte – ungehobelt Bretter, wie sie vorher drin waren. Eine Zeit lang tendierte ich zu Anhängerplatten, bis ich feststellte, dass dort durch den Kleber Formaldehyd austreten sollte. Irgendwann landete ich bei Multiplexplatten. Die Vorteile aus meiner Sicht waren: Weniger bis gar kein Formaldehyd, hohe Feuchtigkeitsresistenz, kein Verziehen mehr durch Temperaturschwankungen. Die Nachteile waren: Hohes Gewicht und Verhältnismässig teuer.

Verwendetes Material:

Eine komplette Platte mit der Stärke von insgesamt 33mm wäre viel zu schwer geworden. Deswegen entschied ich mich einen ähnlichen Aufbau wie die alte Wand zu machen. Allerdings habe ich die Stärken etwas verändert. Nach außen habe ich eine 6mm Multiplexplatte als Trägerplatte für die Konstruktion, sowie Verbindungsstück zur Aluhaut. An der Aufnahmeseite der Querverstrebungen kommt eine 12mm Multiplexstreifen in den Abmessungen der Außenhaut um dann den Absatz mit einer weiteren 12mm Multiplexstreifen der um 2,8cm nach unten versetzt ist. Die restliche Umrandung wurde mit einem 24mm dicken Multiplexstreifen gemacht. Das Fenster komplett mit Multiplex eingerahmt.

Damit hatte ich eine Isolierfläche mit einer Stärke mit 24mm. Allerdings gibt es im Baumarkt nur 25mm Styroporplatten. Die Lösung des Problems: Ein Hobel mit dem ich die schon fertig zugeschnitten Styroporplatten auf Mass gehobelt habe. Danach ein Folie als Dampfsperre und zum Schluss die Innenplatte mit 3mm. Um das Orginalmass zu bekommen, würde man hier eine 2mm Platte benötigen. Diese ist aber im normalen Holzhandel nur als Holz für den Modellflug zu bekommen und damit unerschwinglich teuer. Angesichts dieser Preisexplosion habe ich mich entschieden auf einen Millimeter zu pfeifen und die 3mm Platte zu nehmen, da diese nur ein Bruchteil der 2mm Platte kostet.

Hier eine kleine Bildersammlung des Aufbaus:

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Beim Aufbau ergaben sich dann schnell die Probleme die ich vorher nicht ausreichend überdacht hatte.

Problemfelder der Konstruktion:

Das richtige Maß halten: (1. Grober Fehler)

Initial hatte ich einfach die alte Platte als Schablone genommen und ausgeschnitten. Da viele Anteile der alten Platte verfault waren, war das schon ein echtes Puzzlespiel. Deswegen habe ich dann meinen Zuschnitt ins Wohnmobil eingefügt und dann an Hand der Konstruktion (Grundplatte und Alublech) angepasst. Dann habe ich das Alublech lose fixiert und dann die Platte auf Maß ins Fahrzeug geklebt und angeschraubt. Danach habe ich dann das Alublech mit Schraubzwingen und Kleber fixiert. Natürlich bin ich davon ausgegangen, dass jetzt alles passt. Ein Trugschluss!

Die alte Platte ist teilweise zerstört, teilweise ist sie dick mit Dekalit verklebt. Das Maß wird also zu groß. Na ja immerhin besser als zu klein. Damit sie dann doch passt habe ich das ganze ans Auto angeformt und hier ist dann der elementare Fehler. Weder das Alublech der Decke noch die Rundung der Trageplatte haben Halt und geben dementsprechend nach. Es scheint also nur so als ob alles passt. Das böse Erwachen kommt dann nach dem Verkleben der Aluhaut. Plötzlich ist die Seitenwand grösser als die Aluplatte. Das sind dann zwar nur 1-2mm, aber genau auf diese kommt es an, da die Profilschiene die zum Abdichten benutzt wird, jetzt nicht mehr über das Alublech reicht Zufällig habe ich ohne es zu merken ein Bild von meiner Fehlkonstruktion gemacht:

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Das richte Maß halten (Empfehlung):

Die ausgeschnittene Grundplatte als erstes Mass nehmen und nur die 6mm Platte auf dieses Maß zuscheiden. Das Ganze dann ins Auto einfügen und dann unbedingt die Aluhaut mit Schraubzwingen auf den Ausschnitt anbringen. Das hatte ich sogar so gemacht, aber das Mass dabei nicht richtig abgenommen. Diese Konstruktion gibt jetzt das Maß vor, eigentlich logisch, da das Aludach und die Grundplatte beweglich sind, muss man sich an das Mass halten, was sich nicht verändert und das ist natürlich die Aluaussenhaut. (Das hätte ich mir natürlich vorher auch zusammenreimen können – aber dummerweise bin ich da erst jetzt draufgekommen) Jetzt mit einem Bleistift das ganze anzeichnen und vorsichtig zuschleifen oder sägen. Jetzt hat man das genau passende Mass und kann die Seitenwand konstruieren. Wenn man diesen Schritt nicht richtig durchführt, wird man Stunden mit nachsägen, nachschleifen und ärgern zubringen. (grmmmpf).

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Wichtig ist auch, dass die GFK Bodenwanne in der Seitenwand etwas weiter innen steht, daraus ergibt sich ein Absatz in der Platte im Übergang zur Aluhaut. Dieser Absatz wird auf der Außenplatte sauber als Kante ausgesägt. Im Innenbereich der die Frontbretter trägt muss dieser Übergang sauber überschliffen werden - also ohne Kante, sonst bricht die Querplatte an dieser Stelle. Auch das habe ich erst herausgefunden, nachdem ich die Frontbretter montieren wollte und habe mir mit der Raspel den Wolf geschliffen :-(

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Aufbau der Seitenwand

Die 6mm Platte lässt sich zwar schön zusägen und ggf. auch auf Maß schön anfeilen, so dass das Anpassen der Platte vor allen Dingen in der Rundung wirklich gut zu machen ist, allerdings hat man für die Ständerkonstruktion zum Verschrauben auch nur 5mm “Fleisch” zum anschrauben. Damit kommt man um das verleimen nicht rum.

Die nächste Frage ist, soll man die Holzstreifen vorbohren und zwar so, dass die Schraube durchgängig geht und dann nur in der 6mm Grundplatte fasst. Das schien mir aber zu wackelig und deswegen habe ich 0,5mm dünner gebohrt als die Schraube war (3,9mm x25mm).

Vor dem verschrauben der Platte wird der Leim (wasserfest) mit einer Kleberspachtel aufgetragen. Dann empfiehlt es sich neben jeder Schraube mit Schraubzwingen rechts und links die Hölzer zu fixieren, damit sich beim Verschrauben nicht die zwei Platten voneinander lösen. Beim ersten Versuch ohne Fixierung entstanden selbst mit hohem Anpressdruck des Akkuschrauber noch Spalten zwischen Grundplatte und der Konstruktionshölzer. Deswegen das Ganze mit Schraubzwingen fixieren und dann verschrauben, dann kann sich Grundplatte von Konstruktionshölzern nicht mehr lösen. Das ganze gut trocknen lassen.

Apropo Schrauben - Selbstverständlich dürfen nur Edelstahlschrauben zum Einsatz kommen, da sie unter Umständen Kontakt zur Aluhaussenhaut bekommen hätten und das führt bei normalen Schrauben und Feuchtigkeit dann unweigerlich zu Alufrass!!! Die Schrauben gibt’s im Internet als Versandware.

Wenn die Grundkonstruktion steht, das Styropor einpassen und abhobeln, als nächstes die Dampfsperre aufbringen und mit etwas Dekalit an den Rändern fixieren. Als letztes die Abdeckplatte zusägen und mit Schrauben fixieren. Der Vorteil der Konstruktion ist, dass man immer von innen die Abdeckplatte entfernen kann und man so ggf. Wassereinbrüche besser suchen und beseitigen kann.

Wichtig beim Aufbau der Seitenwand ist, dass man sich Gedanken über den Frontaufbau macht. Da der Frontaufbau rechts und links mit der Seitenwand verschraubt wird, ist es wichtig das Maß zwischen Außenwand und der Trageplatte der Fronthölzer festzulegen.

Ich hatte mich für die Front für eine 4mm Trägerplatte und 24mm Multiplexstreifen entschieden, was summasummarum 28mm macht. da ich ja dummerweise die Aussenplatte zu groß geplant und hatte und sie nachträglich kürzen musste, hatte ich Stunden mit der Raspel und der Feile zu tun bis ich wieder 28mm hatte, Also nochmal - bevor man die Seitenwand aufbaut, muss die Grundaussenplatte mit 6mm ganz genau passen. 

 

Einbau der Seitenwände:

Zum Einbau der Seitenwände sollte die GFK Wanne von allen altem Kleber gereinigt werden - ja da gehen schon mal ein paar Stunden drauf. Die neue Seitenwand habe ich mit Universalkleber MS 1000 (HotRega) mit der GFK Wand verklebt. Es empfiehlt sich, die Aluhaut mit Schraubzwingen auf die neue Wand abzuspannen und erst wenn alles passt die Seitenwand zu verschrauben.

Da die alte Platte bei mir recht weit außen geschraubt war und damit die Schrauben genau zwischen die 6mm Platte und dem 24mm Aufbau trefffen, musste ich neue Löcher bohren um die Wand richtig fest zu bekommen.

Wichtig ist auch darauf zu achten, dass die Platte bündig im Anschluß an die alte Platte ist und dass die Aluhaut vorne bündig schließt. Außerdem die Dachhaut einmal drüber legen, um zu schauen ob das Maß oben passt.

Das ganze dann mind 24h aushärten lassen.

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Verkleben der Aluhaut:

Da die Aluhaut zum lösen nach aussen gebogen ist, ist das A und O in diesem Arbeitsschritt genügend Druck auf die Aluhaut beim verkleben. Bevor man allerdings mit dem Verkleben beginnt müssen die alten Holzreste abgeschliffen werden. Auch diese Arbeit ist ein echter Zeitfresser, aber unabdingbar für einen guten Halt.

Der Kleber wird mit einer Kleberspachtel aufgetragen und das Ganze von hinten nach vorne abgespannt. Bei mir war das Ergebnis so la la, ganz Beulenfrei geht es wohl nicht. Vor allen Dingen am Ansatz der Platte zwischen dem noch festen Teil und der neu verklebten, bilden sich gern leichte Beulen.

In meinem Fall habe ich die Aluhaut mit Brettern gegen die Hauswand und mit Schraubzwingen um das Fenster herum abgespannt und dann das ganze wieder 24h aushärten lassen. Dazu habe ich eine Holzplatte grob zugeschnitten und diese auf die ALuhaut gelegt und alles verspannt damit der Druck gut übertragen wird. Vor allen Dingen an den Aussenkanten oben und am Fenster muss genügend Druck sein, da sonst dort das Klebeergebnis nicht sehr gut ist.

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Aufbau der Fahrzeugfront:

Das Maß bei mir sind 2,07m zwischen den zwei Seitenwänden. Die Grundplatte die nachher innen ist, hatte ich genau mit diesem Maß gekauft. Empfehlenswert ist aber die Grundplatte ein wenig kleiner zu nehmen um etwas Spiel rechts und links zu haben. Ein halber Zentimeter kürzer kann da sehr viel helfen ;-).

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Ich habe zur Verbindung Mulitplexstreifen mit 24mm auf 2,07m genommen. Davon hatte ich 4 Streifen mit 10cm und 4 Streifen mit 5 cm gekauft. Unter dem Strich habe ich nachher aber nur jeweils drei gebraucht. Generell ist es besser den untersten Streifen mit ca. 15.20cm zu wählen, da hier die GFK Grundwanne besfestigt werden muss und die Überlappung zur Aluhaut gewährleistet sein muss. Wer probeweise versucht die Abdeckplatte einzuschieben wird erleben, dass diese nachgibt und nach innen fällt. Eigentlich auch logisch, da sie ja keinen Halt auf diese Länge hat und sich durchbiegt. Deswegen habe ich einen 10 cm Streifen genommen und schon mal mit der Platte verschraubt.

Da die zwei Fenster vorne weg sollen, und ich bis dahin dachte, dass da nur ein Blech drüber kommt, muss an dieser Stelle genügend Auflage sein. Deswegen den ersten Streifen so ausmessen das er am oberen Rand des Fensters überlappt - das habe ich gleich mal falsch gemacht und musste dann nachbessern. :-(

Eine weitere knifflige Sache ist der Übergang im Dach zwischen dem alten und dem neuen Dachhimmel. Da die Grundplatte 4mm hat und die alte nur ca. 2mm habe ich die Grundplatte mit der Schleifmaschine angefast um auf das gleiche Niveau zu kommen. Der Übergang wird von oben mit einer Latte verbunden, dazu habe ich den 5cm Multiplexstreifen noch mal mit der Kreissäge halbiert, da ansonsten die Latte zu weit übersteht und die Rundung nicht zu machen ist.

Auch die untere Latte habe ich im Vergleich zum Originalaufbau etwas länger gemacht, indem ich ein einen Ausschnitt gesägt habe, der über nach unten über den Originalausschnitt der Seitenteile herausragt.

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Der untere Multiplexstreifen ragt unten jetzt etwas weiter hervor als der Orginalaufbau. Das hatte bei mir einen ganz praktischen Grund: Durch die Plastikabdeckung gab es in diesem Bereich eine Kederschiene die vernietet war. Die Nieten habe ich herausgebohrt und habe jetzt 6 wunderschöne Löcher in meinem GFK Aufbau. Diese werden jetzt von hinten mit dem Holz verschlossen, so dass ich sie nachher besser zuspachteln kann.

Im Orginal war die Innenplatte mit den Hölzeren verleimt. Ich habe mich entschieden sie nur zur verschrauben um im Ernstfall eines erneuten Wasserschadens von innen an die Konstruktion zu gelangen.

Außen jetzt nur noch die Zwischenräume mit Styropor auskleiden und schon fertig ;-)

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Noch ein paar Bilder des Schadens auf der Beifahrerseite (der war Gott sei dank nicht ganz so ausgeprägt ;-)

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Vorbereitende Arbeiten für das Abdichten des Alkovens

Nach kurzer Suche habe ich einen Caravan Service gefunden, zu dem ich Vertrauen entwickeln konnte. Ich mach mir ja nicht die ganze schXXX Arbeit um dann den Rest vom Profi vermurkst zu bekommen. Zumindest sind mir, nach dem ich gesehen habe wie das Fahrzeug aufgebaut ist, schon Zweifel gekommen, ob das wirklich so toll ist, was so ein Wohnmobilbauer so macht. Teilweise hatte ich bei der Konstruktion schon den Eindruck, dass hier auch der alte Spruch der Zimmermänner gilt: Tolleranz ist soweit der Stift die Axt schmeißen kann. ;-).

Die Frage ist nur, woran macht man denn jetzt einen guten Wohnmobil Service fest. Zu einem gibt es natürlich die Bewertungsportals im Internet. Wenn aber eine Firma nur zwei Einträge hat, ist halt immer die Frage, ob nicht der Besitzer und dessen Ehefrau die Bewerter waren. Auf der anderen Seite, ist ein Betrieb ohne Bewertung, deswegen noch lange kein schlechter. Was tun also (sprach Zeus)? Nun was immer hilft, ist hinfahren den Fachmann persönlich anschauen, einen Eindruck bekommen und dann mal fragen was er von dem Wohnmobilaufbau hält.

Meiner sagte mir klipp und klar ins Gesicht: Wissen Sie die werden so billig wie möglich zusammengebaut und so teuer wie möglich verkauft. Deswegen empfehle ich ihnen, nehmen sie bessere Materialen wenn Sie neu aufbauen.

Und schon hatte er mich ;-).

Beim Neuaufbau muss vor allen Dingen eins passieren, der alte Dreck muss runter. Das Dekalit lässt sich mit einer kleinen Kugel aus Dekalit gut abtupfen. Die Dichtmasse unter den Dichtungen ist da schon hartnäckiger. Um eine neue Dichtung kommt man eh nicht rum. Deswegen empfiehlt es sich, die Dichtungen frühzeitig zu entfernen und die Reste sauber wegzuputzen. Spätestens vor dem Wiederaufbau muss das alles runter. Wer Geld sparen will macht diese Arbeit selber. Da gehen einige Stunden rein und das spart dann im Umkehrschluss einiges an Geld.

Die Frage ob die alten Kederleisten zu verwenden sind, kann ich nur mit ja beantworten. Die Leisten gibt es zwar noch, aber selbst der Profi wird wohl einige Zeit damit zubringen diese Dinger wieder zu biegen und anzupassen. Wenn man sie schön putzt, sehen die aus wie neu.

Bevor das Auto zum Abdichten geht, noch mal peinlich genau kontrollieren, ob sich Holz und Aluhaut genau decken. In meinem Fall hatte ich auf er Beifahrerseite geschludert und etwas zu wenig Holz im Vergleich zur Aussenhaut. Da musste ich nachbessern, da die Alternative sonst das Abschleifen des Bleches auf das Niveau des Holzes ist und das ist nun wirklich nicht schön.

Ich habe probeweise mal das alte Frontblech versucht wieder anzulegen. Das warf dann Wellen nach oben und zur Seite. Da hörte es für mich als Heimwerker nun endgültig auf und ich suchte meinen Wohnmobilprofi aus.

Noch ein kleiner Tipp zum Geldsparen. Das neue Blech kostete 150€/m²!!! Wer einen Lackierer zur Hand halt bestellt sich das Blech besser im Internet und lässt es dann lackieren. Ich benötigte ungefähr 3m² und war mit satten 450€! dabei. Die ganze Abdichtaktion belief sich mit Arbeitszeit nachher auf ca. 1200€. Allerdings wurde dabei nicht nur das neue Blech auf das Alte gelegt, sondern das Alte rausgeschnitten. Originalkommentar meines Caravan Services: “Wenn ich gewusst hätte, was da auf mich zukommt hätte ich nein gesagt.”

Das Ergebnis:

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Soweit so gut. Allerdings passte die Farbe nicht ganz und ich hatte natürlich immer noch ein Haufen Arbeit vor mir. Es musste noch der Innenausbau abgeschlossen werden. Ich habe dazu Himmelsstoff im Internet bestellt. Leider war der Farbton nicht so wie in der Ausschreibung, sondern deutlich dunkler. Aber mir ging jetzt endgültig die Lust aus und deswegen kam nach Erlaubnis durch die oberste Heeresleitung (Ehefrau), die eh schon genug hatte von der ganzen Aktion, der Stoff so rein wie er war.

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Danach wollten wir dann in den Urlaub nach Frankreich fahren. Nach zwei Tage Standzeit im Regen hatten wir dann Wasser im Bad stehen. Es tropfte unten aus dem WC raus. Nach Ursachenforschung dann eine undichte WC Aussentür abgedichtet und los gings. Zehn wunderschöne Tage in Südfrankreich. Davon vielleicht später mal mehr - wenn man wieder Bilder einstellen kann bei www.LT-Freunde.de

Zurück aus dem Urlaub störte mich jedesmal beim vorbeigehen die unterschiedlichen Farbtöne zwischen dem alten Blech und dem Neuen.

Beim Stöbern auf LT-Freunde fand ich dann ein paar Tipps von Jürgen. Dank seiner hilfsbereiten und freundlichen Hilfe ist das Endprodukt meines Alkovenumbaus jetzt dieses:

Endprodukt Alkoven

Also -- Happy End! Wirklich?? Ich bin inzwischen zwiespältig. Ich habe über 80 Arbeitsstunden zugebracht knapp 1800€ versenkt und manchen Abend mit einer frostigen Frau verbracht. Also nachmachen???? Das muss man sich schon gut überlegen! Der Aufwand ist immens und kostet viel Zeit und Nerven. Vielleicht ist es doch besser alles vom Profi machen zu lassen.